Lebensversicherung verkaufen, Vorteile, Nachteile, Kriterien, Rückkauf

Sie lernen in diesem Beitrag mehr zum Thema Lebensversicherung verkaufen sowie zu den Vorteilen und Nachteilen beim Verkauf. Weiterhin erhalten Sie Infos zu den Kriterien für den Verkauf der Lebensversicherung über den Versicherer und den Zweitmarkt, auch zum Rückkaufswert sowie der Alternative dem Beitragsfreistellen.

Die Lebensversicherung mit Schutz vor Risiko und zur Bildung von Kapital

Eine Kapitallebensversicherung, kurz als Lebensversicherung bzw. kurz als LV bezeichnet, ist sowohl zur Absicherung vom Risiko im Todesfall als auch zur Bildung von Kapital abschließbar. Der Abschluss einer kapitalbildenden Lebensversicherung ist eine langfristige Bindung an den jeweiligen Versicherer für die kommenden Jahre. Damit sich die Bildung von Kapital von der Summe her lohnt, ist die Lebensversicherung über eine hohe Summe abzuschließen. Dieser Abschluss wird als First-Hand-Police bezeichnet. Im Laufe der Jahre oder Jahrzehnte kann sich für den Versicherten die Not ergeben, seine Lebensversicherung zu verkaufen.

Warum die Lebensversicherung verkaufen?

Der Grund warum man seine Lebensversicherung verkaufen will besteht aus einem akuten Geldbedarf, für den nicht ausreichend Kapital vorhanden bzw. dieser Betrag auch nicht anderweitig finanzierbar ist. Weiterhin kann es auch möglich sein, dass die Bezahlung der Rate auf Dauer nicht mehr möglich ist. Der Versicherte kann in einem solchen Fall, wie man das nennt, seine Police zu Geld zu machen, wenn er die Lebensversicherung verkaufen kann.

Welche Wege kann ich gehen, wenn ich ich die Lebensversicherung verkaufen will?

Um die Lebensversicherung zu verkaufen gibt es grundsätzlich zwei Wege. Einmal über den Versicherer direkt oder über den sog. Zweitmarkt.

  • Einerseits wird die Lebensversicherung gekündigt und vom Versicherer zu einem von ihm festgelegten Rückkaufswert zurückgenommen bzw. zurück gekauft.
  • Andererseits kann man die Lebensversicherung auf dem Zweitmarkt verkaufen. In diesem Falle wird sie zu einer Second-Hand-Police. Auf diesem Zweitmarkt bieten gewerbliche Firmen den Ankauf der noch laufenden Lebensversicherung an. Je nach Angebot wird zusätzlich zu der Kaufsumme, die sich an dem Rückkaufswert orientiert, auch die ganze oder eingeschränkte Fortführung gewährt.

Welche Vorteile hat das Verkaufen der Lebensversicherung?

Der Versicherte hat im besten Falle die folgenden Vorteile beim Lebensversicherung verkaufen:

  • Eine einmalige Zahlung vom Rückkaufswert.
  • Weiterhin die Fortführung vom Versicherungsschutz ganz oder teilweise.
  • Mit dem Verkauf gibt es keine weiteren Zahlungen vom Beitrag.

Welche Nachteile bringt der Verkauf der Lebensversicherung?

Ein vorzeitiger Verkauf der Lebensversicherung hat den entscheidenden, irreparablen Nachteil, dass der ursprüngliche Zweck vom Abschluss ersatzlos weg fällt. Wer vor Jahrzehnten eine Lebensversicherung für die spätere private Altersvorsorge abgeschlossen hat, der weiß jetzt, dass ihm dieses Standbein im Alter fehlt und dass er sich mit der gesetzlichen Rente begnügen muss.

Das Freistellen vom Beitrag ist eine Alternative zum Verkauf

Der Erlös aus dem vorzeitigen Verkauf der Lebensversicherung wird in den meisten Fällen sofort benötigt, ansonsten braucht man die Versicherung nicht zu verkaufen. Sofern eine vorübergehende Zahlung vom Beitrag nicht möglich ist, kann die Lebensversicherung beitragsfrei gestellt werden. Der Vertrag selbst bleibt ohne die Pflichten bestehen, denn der Versicherte zahlt keinen Beitrag und der Versicherer braucht im Todesfall nicht zu leisten. Je nach Vertrag kann schon bei Abschluss vereinbart worden sein, dass trotz des Ruhens die Pflicht zur Leistung durch den Versicherer ganz oder teilweise bestehen bleibt. Hierzu lohnt sich ein genauer Vergleich mehrerer Angebote, bevor das Beste unter ihnen angenommen wird.

Wie hoch ist der Rückkaufswert bei der Lebensversicherung?

Für den Versicherten ist die Höhe vom Rückkaufswert bei der Lebensversicherung entscheidend. Der Rückkaufswert wird vom Versicherer festgelegt und zwar ganz unabhängig davon an wen letztendlich die Lebensversicherung verkauft wird. In vielen Fällen ist die zu erwartende Summe beim Rückkauf erschreckend gering.

Die Faktoren der Berechnung vom Rückkaufswert

In die Berechnung vom Rückkaufswert fließen mehrere Faktoren ein. Zu ihnen gehören:

  • die gesamte Laufzeit
  • die Dauer der Versicherung bis zum Verkauf
  • die Höhe der Summe der Versicherung
  • die Restlaufzeit
  • sowie die bisher beim Versicherer angefallenen Kosten

Der Rückkaufswert nach dem VVG

Der § 169 Versicherungsvertragsgesetz VVG regelt die Kriterien für den Rückkaufswert.

Die Kosten und der Aufwand werden zuvor vom Kapital abgezogen

Die vom Versicherten gezahlten Beiträge sind jedoch erst dann auf das Kapital seiner Lebensversicherung anzurechnen, wenn vorab alle bis dahin dem Versicherer entstandenen Kosten und Aufwendungen beglichen sind. Dazu gehören die Gebühren für die Bearbeitung sowie die Kosten für die Vermittlung.

Die Lebensversicherung zu verkaufen kann besser sein

Sofern es sich um eine attraktive Lebensversicherung handelt, kann der Versicherte beim Verkaufen auf dem Zweitmarkt durchaus einen höheren Erlös erzielen als bei seinem eigenen Versicherer. Hier sind hartnäckiges Handeln und Vergleichen vom Versicherten gefragt.

Sie wollen die Lebensversicherung verkaufen, dann gut überlegen!

Als Resümee bleibt festzuhalten, dass der Verkauf einer Lebensversicherung unter widrigen Umständen die durchaus beste Lösung sein kann. Der Nachteil ist dabei ein Verlust des originären Zwecks, z. B. zur privaten Altersversorgung. Ein Vorteil hingegen ist die Lösung einer akuten Notsituation, indem benötigtes Kapital sofort verfügbar ist, während die bisherige Belastung mit der monatlichen Zahlung vom Beitrag wegfällt. Die Lebensversicherung beleihen wäre eine weitere Alternative, um kurzfristig an Geld zu kommen ohne zu verkaufen.

Mehr lernen über die Themen der Lebensversicherung.

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